Samstag, 16. Juli 2011

Rezension: "Die Wahrheit meines Vaters" - Jodi Picoult

"Wenn es zwingend erforderlich ist, kannst du dein ganzes Leben in einen einzigen Koffer packen. Frag dich, was du wirklich brauchst, und du stellst fest, nur wenig von dem, was du in all den Jahren angehäuft hast, landet im Gepäck."

 Erster Satz:
 Kein Mensch lebt in dieser Welt, ohne Spuren zu hinterlassen.

Inhalt: 

Wenn du plötzlich nicht mehr die bist, die du zu sein glaubst.

Delia  Hopkins  steht  kurz  vor  ihrer  Hochzeit  mir  Eric, liebt  das  Leben  mit  ihrer  kleinen  Tochter  Sophie  und  kann  trotz  des  frühen  Todes  ihrer  Mutter  auf  eine  unbeschwerte  Kindheit  zurückblicken. Seit  sie  jedoch  die  vergilbten  Hochzeitsbilder  ihrer  Eltern  gesehen  hat,  spuken  Erinnerungen  durch  ihren  Kopf, mit  denen  sie   nichts anzufangen  weiß. Bevor  sie  mit  ihrem  Vater  Andrew, dem  angesehenen  Leiter  eines  Altenheims, darüber  sprechen  kann, steht  die  Polizei  vor  der  Tür und  offenbart  ein  schreckliches  Geheimnis  über  ihn. Delias  Welt  zerfällt  vor  ihren  Augen, denn  offenbar  ist sie  nicht  die, für  die  sie sich  gehalten  hat. 
Was geschieht, wenn einem plötzlich die eigene Vergangenheit geraubt wird?

Schreibstil: 
Jodi  Picoult  hat  einen  bild-  und  metapherreichen  Schreibstil.  Jedes  ihrer  langen  Kapitel  fängt  mit  einem  Gedicht  oder  einem  Zitat  an  und  leitet  somit  in  das  neue  Kapitel  ein. Ebenfalls  sind  die  Kapitel  nochmal  unterteilt, denn  es wird  aus  unterschiedlichen  Sichtweisen  geschrieben. Und  zwar aus  der, der  Charaktere.  Man  kann  in  die  Welten, der  unterschiedlichen  Charaktere  eintauchen,  dies  ermöglicht  dem Leser schnell, die  Personen, ihre  Gefühle  wie  auch  ihre  Beweggründe  zu  erfassen, zu  verstehen  und  vielleicht  sogar  nachvollziehen  zu können.

Charaktere:
Die Charaktere  in  "Die  Wahrheit  meines  Vaters"  sind  alle glaubwürdig  und  laden  den  Leser  in  die  Geschichte  ein. Durch  den  bereits  erwähnten  Perspektivwechsel  lernt  man  die unterschiedlichen  Charaktere  besser  kennen. Delia,  schien  eine  ganz  normale Frau  mit  einer  ganz  normalen  Kindheit  zu sein, die  in  der Gegenwart  mit ihrem  Verlobten  Eric  und  ihrer  kleinen  Tochter  Sophie  lebt. Bis  zu  dem  Zeitpunkt  als  die  Polizei  vor  ihrer  Tür  steht  und  ihren  Vater  verhaftet. Erstmals  fängt  Delia  an, an  ihm  und  ihrer Vergangenheit  zu  zweifeln.  Andrew,  ihr  Vater,  wird  auf  unterschiedliche  Weisen  im  Gefängnis  beschrieben  und  der  Gefängnisaufenthalt,  wird  Wahrheitsgetreu nacherzählt.  Die  Probleme  der  Liebe  und Vertrautheit  gegenüber  ihres Vaters  und  ihrem Verlobten  stellt  Delia  in Frage  und  immer  neue Probleme stellen  sich  der  Lösung  in  den  Weg. Die  Autorin  hat  eine  gute  Mischung  an  Charakteren  und  Eigenschaften  geschaffen, die  den  Lesern  nicht  ermüden, dass  Buch  weiter zu lesen.

Cover/Innengestaltung:
Das  Cover  wie  auch  die  Innegestaltung  sind  eher  schlicht  gehalten.  Das Cover,  also  die  junge  Frau,  passt  sehr  gut  zur  Handlung  des Buches. Verzierungen  oder Schnörkelschriften  sind  im  Buch  gar nicht  vorhanden, lediglich  wird  durch  eine  Namensüberschrift  klar,  welcher  Charakter  gerade  erzählt.  Ansonsten  hat  das  Buch  keine  besonderen  Merkmale  in  der  Gestaltung  aufzuweisen. 
Das  Cover  ähnelt  den  anderssprachigen   Covern  teilweise,  auf  jedem  ist  auf  irgendeine  Weise  eine  Frau  zu  erkennen, ob  es der  Körper  oder  das  Gesicht  ist. Mir  gefällt  die  andere  deutsche  Version  am  besten, da  dort  eine Frau  zu  erkennen  ist,  wie  sie  gerade  irgendwas  zerbrochenes  aufsammelt,  und  so ist  es  ja   auch  mit  Delia  Hopkins,  sie  versucht  die  Scherben  ihrer  Welt  aufzusammeln.

Fazit: 
Die  Wahrheit  meines  Vaters - ein  sehr  gelungenes  und  dichtes  Buch  voller   Spannung,  versteckten  Hintergründen  und  einer  imposanten  Natur, die  beschrieben  wird. Es  ist  schwer, dieses  Buch  aus  der  Hand  zu  legen, wenn  man  es  einmal  begonnen  hat. Wenn  man  gefühlvolle  Bücher  mag  sollte  man  sich  überlegen  dieses  Buch  zu  lesen.  Von  einer  Autorin  die  mitreißend  schreibt, definitiv  Suchtmacher-Potential!
♥ ♥ ♥ ♥
Von  mir  erhält  es  4  von  5  zu  vergebenden  Herzen!

Facts:

Jodi  Picoult,  geboren  1967  auf  Long  Island, veröffentlichte  1992  ihren ersten  Roman, der  sofort  zu  einem  großen  Erfolg  wurde. Sie  lebt  zusammen  mit  ihrem  Mann  und  drei  Kindern  in  Hanover,  New  Hampshire.  Mit  dem  Roman  "Beim  Leben  meiner  Schwester", der  wochenlang  auf  den  Bestsellerlisten  stand,  gelang  ihr  der  Durchbruch  in den  USA.  Sie gehört  inzwischen  zu  den  erfolgreichsten  amerikanischen  Erzählerinnen  weltweit  und  wurde 2007 in  England  zur  Autorin  des  Jahres  gewählt.

Weiteres zur Autorin: http://www.jodipicoult.com/

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