Sagen zu können, du bist mein bester
Freund oder meine beste Freundin ist nicht selbstverständlich. Da es
so selten ist, ist es umso kostbarer. Ein Freund ist immer da, ohne
die Erwartung einer Gegenleistung. Was jemandem zu teil wird, gibt
man selbstverständlich genauso zurück. Man wagt sich bei dem
anderen, ganz ich selbst zu sein. Gedanken, Gefühle, Trauer und
Schmerz traut man sich offen zulegen, was anderen Menschen für immer
verborgen bleiben wird. Wie ein verschlossenes Buch, für den nur der
andere den Schlüssel besitzt. Verschließen aus Rücksicht, könnte
weh tun. Ein stummer Schrei wird trotzdem gehört. Aller Eitelkeiten,
Fehler und Differenzen zum Trotz, akzeptiert man Dinge, für die man
andere Personen verurteilen würde. Toleriert viel Unwichtiges, sieht
eigene Fehler ein. Interesse für neue Dinge entsteht. Man ist immer
füreinander da, opfert Zeit, Geduld und Kraft für den anderen. Aber
man macht es gern. Steckt selbst oft genug zurück. Ein Freund ist
der beste Zuhörer, Helfer, Psychologe und Ratgeber, auch wenn man
manchmal an seiner Richtigkeit zweifelt. Recht behält er jedoch
immer. Man versteht sich ohne Wörter, oft nur durch Gedanken, lässt
sich fallen und wird aufgefangen. Richtige Freunde zeichnen sich am
Zusammenhalt, in Guten wie in Schlechten Zeiten aus, können sich
aufeinander verlassen. Entscheidungen und Probleme werden
grundsätzlich erst zusammen besprochen, sollten aber keine Belastung
werden. Ein Freund ist wie das Rettungsboot, damit man nicht
ertrinkt. Man hält sich gegenseitig über Wasser. Zusammen lachen,
weinen, sich gegenseitig zur Verzweiflung bringen, Auch wenn man oft
nicht die richtigen Worte findet, der andere weiß, dass man an ihn
denkt, ihn nicht im Stich lassen wird. Das Vertrauen zueinander ist
oft größer als zu irgendjemand sonst, und sollte niemals
leichtsinnig aufs Spiel gesetzt werden. Misstrauen oder Eifersucht,
stellen die Freundschaft auf eine harte Probe. Es ist unbegründet,
aber oft mit Angst, den anderen zu verlieren, verbunden. Jeder hat
vor irgend etwas Angst, die man alleine nicht überwinden kann. Der
Verlust dieser Person ist gleichgesetzt mit dem Verlust der eigenen
Seele. Ungerechtigkeiten, die falsche Interpretation oder
Oberflächlichkeit führen oft zum Streit. Wörter fallen, über
dessen Schaden sich niemand in dem Moment bewusst ist. Erst die
Schuldgefühle und Tränen danach zeigen, dass es nicht richtig war.
Die Überwindung und den Mut zu haben zu sagen: Es tut mir leid,
fällt oft schwer. Aber man nimmt es in Kauf, da man das Aufgebaute
nicht zerstören möchte. Wen man liebt, dem gibt man auch die
Möglichkeit, den anderen zu verletzen und zum weinen zu bringen. Oft
ist die Freundschaft wie ein Dach: Ständiges Reparieren und Ausbauen
ist notwendig, damit es erhalten, sicher und ein Schutz für beide
bleibt. Niemals aufgeben, darum zu kämpfen. Die Wichtigkeit,
Besonderheit und Einzigartigkeit ist Allgegenwärtig. Weil so jemand
niemals ersetzbar sein kann. Das sollte man sich wissen und spüren
lassen. Den anderen zu brauchen und zu vermissen, zeigt seine
Wichtigkeit. Sich nicht zu vergessen und zu Unterstützen, macht
beide stärker. Freundschaft ist, den anderen besser zu kennen als
sich selbst, ihn zu respektieren und als Den zu akzeptieren, der er
ist. Egal wie weit getrennt, wie verschieden beide sind, es ist etwas
da, was beide zusammen hält.
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